Jetzt geht es ums Klima
Es sind bekanntlich die kleinen Dinge, die Großes bewirken. Im Mittelpunkt steht dabei die Nachhaltigkeit im Berufsalltag. Dafür gilt es: Die vorhandenen Ressourcen so zu nutzen, dass die Umwelt sich für die weiteren Generationen weitestgehend wieder regenerieren kann. Die Corona-Maßnahmen der Buchhaltungsagentur des Bundes im Jahr 2020 hatten eine sehr positive Auswirkung auf die CO2-Einsparungen, den Strom- oder den Papierverbrauch. Aber auch vor Corona hieß es: Telearbeit schützt das Klima.
Hier geht‘s zum Nachhaltigkeitsbericht 2020!
Arbeiten im Homeoffice – eine positive Entwicklung
Eine Veränderung kann nur erfolgreich sein, wenn sich das Unternehmen aktiv engagiert. Die Anzahl der Telearbeiterinnen und Telearbeiter hat sich seit dem Abschluss der Betriebsvereinbarung im Jahr 2018 mehr als versechsfacht. Die Corona-Krise bewirkte, dass nach dem ersten Lockdown weitere 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Antrag stellten. 68 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Buchhaltungsagentur des Bundes haben mittlerweile eine Telearbeitsvereinbarung.
„Wir mussten bei Start der Pandemie die Telearbeit nicht neu erfinden. Es gab schon vorher Maßnahmen, die das Homeoffice möglich machten. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind bereits in einer Betriebsvereinbarung festgehalten. In der Pandemie kam das „mobile Arbeiten“ hinzu. Besonders die bestehende technische Ausstattung – mobile Geräte statt Stand-PCs – halfen uns bei der Umstellung. Wir haben sofort einen Krisenstab einberufen und konnten die meisten Arbeitsplätze innerhalb kürzester Zeit umrüsten. Wobei ich mich auf diesem Weg auch für den freiwilligen und persönlichen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedanken möchte“, sagt Georg Lachmayer, Abteilungsleiter Unternehmenssteuerung.
Der eingesparte Weg ins Büro
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Buchhaltungsagentur des Bundes wohnen im Durchschnitt 29,6 Kilometer von der Dienststelle entfernt. 114 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das sind 23,6 Prozent, haben eine Fahrtstrecke von über 50 Kilometern in die Arbeit. Wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Büro und wieder zurückfahren, so ergibt das eine täglich zurückgelegte Strecke von 28.600 Kilometern. Während des ersten Corona-Lockdowns arbeiteten mehr als 95 Prozent im Homeoffice. Während des zweiten und dritten Lockdowns lag die Quote bei zirka 70 bis 80 Prozent. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im Jahr 2020 insgesamt 47.338 Tage im Homeoffice gearbeitet. Im Schnitt verbrachte jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter 98 Tage im Homeoffice. Dadurch reduzierten sich die mit dem PKW gefahrenen Kilometer um 1,2 Millionen und die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegten Kilometer um 1,8 Millionen.
„Die Pandemie hat die Klimakrise medial in den Hintergrund rücken lassen, dennoch hatte sie viele für das Klima positive Faktoren. Um nur zwei Punkte zu nennen: Urlaubsflüge waren nicht möglich, durch Homeoffice kam es zu einer Reduktion der mit dem PKW gefahrenen Kilometer. Die Auswirkungen in der BHAG sind im Nachhaltigkeitsbericht 2020 sehr gut ablesbar. Corona hat uns zu einer Änderung unserer Lebensweise gezwungen. Es ist zu hoffen, dass nun von allen Seiten entschlossener der Klimaschutz angegangen wird. Das gilt sowohl für den privaten Bereich aber auch für Unternehmen und die öffentliche Verwaltung. Wir sind aus meiner Sicht diesbezüglich gut aufgestellt“, so Andreas Böhm, Abteilungsleiter Infrastruktur.
Wenn man den Erdumfang am Äquator – welcher rund 40.070 Kilometer beträgt – als Vergleich heranzieht, so ergibt das, dass die Buchhaltungsagentur des Bundes im Jahr 2020 fast 75 Erdumrundungen durch das Arbeiten im Homeoffice einsparen konnte. Der Pro-Kopf-Verbrauch an CO2-Äquivalenten lag im Jahr 2018 in Österreich bei 9,2 Tonnen (Quelle: WKO). Österreich übertraf damit den EU-Durchschnitt von 8,7 Tonnen. Bei Berücksichtigung der dienstlichen CO2-Einsparungen lag der Pro-Kopf-Verbrauch einer BHAG-Mitarbeiterin, eines BHAG-Mitarbeiters kalkulatorisch im Jahr 2019 bei neun und im Jahr 2020 bei 8,55 Tonnen.
Durch die Corona-Krise sind die Dienstreisen mit der Bahn um 75 Prozent und die gefahrenen PKW-Kilometer bei Dienstreisen um 60 Prozent zurückgegangen. Der Stromverbrauch ist um 22,5 Prozent und der Papierverbrauch um 39 Prozent gesunken.
Aktuelle Auszeichnungen und Aktivitäten
Die Belege für das Engagement und die Kompetenz im Klimaschutz der Buchhaltungsagentur des Bundes waren im vergangenen Jahr die Auszeichnung von der Umweltministerin als „klimaaktiv mobil Partnerin“ und das Ethikgütesiegel in „Gold“. Die Dienstautos stellt die Buchhaltungsagentur des Bundes schrittweise auf E-Mobilität um. Zwei Hybridautos und eine E-Ladestation sind bereits in Betrieb. „Wo möglich, sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öffentliche Verkehrsmittel statt einen PKW nutzen. Die Anzahl der mit dem PKW gefahrenen Kilometer soll nach der Pandemie um 20 Prozent unter den Werten vor Corona liegen“, sagt Böhm.